Der Bon Bon Schnupftabak der Zweimühlen Snuff - De Kralingse Snuif en Specerijen Compagnie aus dem niederländischen Rotterdam ist eher ein traditioneller Schnupftabak als ein klassischer Snuff. In den Handel kommt diese nach historischem Rezept gefertigte Prise in einer Plastikbox zu 25 Gramm, wie sie in niederländischen Supermärkten für Gewürze benutzt werden.
Der Tabak ist mittelbraun, leicht rötlich, er wirkt uneinheitlich und klumpt nicht. Sein Mahlgrad ist ebenfalls etwas uneinheitlich und für einen traditionellen Schnupftabak nicht allzu fein. Dabei weist er eine leicht körnige Textur auf. Er ist optimal konditioniert, also nicht zu trocken.
Geruch in Dose:
Leicht süß, feine Tabaknoten (hier ist der Plural wichtig!), etwas Karamel im Hintergrund. Trotz des Namens hat dieser Schnupftabak absolut nichts von Bonbon-Süße.
Geruch in Nase:
Definitiv kein Toffee! Nur dezente Virginiasüße, leichte Karamelnote und im Hintergrund ist etwas Weihrauch (Latakia!) auszumachen. Im Verlaufe nimmt das feine Tabakaroma an Gehalt und Komplexität zu, wird blumig und süßer, die hintergründige Weihrauchnote kommt etwas mehr zur Geltung, bleibt aber dezent. Sehr feine, harmonisch abgestimmte und komplexe Aromen entfalten sich, einer Spur Patschuli nicht unähnlich, allerdings ohne ins Exotische abzurutschen. Feiner, runder, unaufdringlich parfümartig Ausklang. Im Nachhall bleibt fein-süße Latakianote zurück.
Stärke:
Der Schnupftabak prickelt zwar etwas in der Nase, ist aber kein Niespulver. Er scheint insgesamt gut verträglich und nicht allzu stark zu sein.
Fazit:
Ein feinaromatischer, duftig-eleganter Schnupftabak, der nichts mit einem Bonbon aus dem Candy-Shop zu tun hat.
Empfehlung:
Der Bon Bon Schnupftabak ist eher etwas für feine Entdecker-Nasen, die ihren Tabak am liebsten in absoluter Ruhe und reiner Umluft, also ohne störende Fremdgerüche genießen wollen. Da er viel Aufmerksamkeit braucht, um die feinen Nuancen preis zu geben, ist dies eher ein Schnupftabak für erfahrene Schnupfer und Freunde traditioneller Schnupftabake.
beschrieben von Jörg Pannier
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