Snus und traditioneller rauchfreier Tabak: Was ist besser?

Snus und traditioneller rauchfreier Tabak

Unter rauchfreiem Tabak versteht man Tabakprodukte, bei deren Konsum kein Rauch oder Qualm entsteht, weil kein Tabak verbrannt wird. Damit haben diese Produkte Vorteile gegenüber Tabakprodukten wie Zigaretten, deren Konsum zusätzliche gesundheitliche Risiken mit sich bringt, da beim Verbrennen des Tabaks giftige Stoffe entstehen, die in die Lunge eingeatmet werden. Rauchfreie Tabakprodukte wie zum Beispiel Kautabak, Schnupftabak oder Dipping Tobacco werden gekaut, durch die Nase eingezogen oder unter die Unterlippe gelegt.

Snus ist ein rauchfreies Tabakprodukt, das seit dem frühen 19. Jahrhundert vor allem in seiner Heimat Schweden und in Norwegen sehr beliebt ist. Der Snus-Tabak wird lose oder in Beuteln angeboten. Er wird in kleinen Portionen unter der Oberlippe platziert. Damit lässt er sich diskreter konsumieren als Kautabak, der gekaut werden muss. Auch ist der Gebrauch einfacher als der von Schnupftabak, insbesondere für Menschen, die nicht gerne Substanzen durch die Nase einziehen. Im Gegensatz zum Schnupftabak oder zum Dissolvable Tobacco, der in den USA verbreitet ist, muss Snus allerdings nach dem Genuss entsorgt werden.

Wann wurde Snus erfunden?

Snus entstand im 18. Jahrhundert, als schwedische Bauern begannen, Tabak in Form von Pulver oder Kugeln zu kauen. Daraus entwickelte sich eine eigene Oraltabakvariante, die heute als Snus bekannt ist und nicht mehr gekaut wird. Die erste Snus-Sorte, die industriell hergestellt wurde, war Ljunglöfs Ettan. Sie kam 1822 auf den Markt und existiert noch heute.

Geschichtlich hat sich Snus also aus dem Kautabak entwickelt. Schon die Ureinwohner Amerikas kauten zu Kugeln gerollte und mit Muschelkalk versetzte Tabakblätter. In Europa wurde der Gebrauch von Oraltabak besonders unter Seeleuten beliebt, da auf ihren Holzschiffen wegen der Brandgefahr das Rauchen von Tabak streng verboten war. Auch medizinische Eigenschaften, zum Beispiel bei der Bekämpfung von Migräne, wurden einigen rauchfreien Tabaksorten zugeschrieben.

Was ist Snus?

Snus ist eine besonders in Norwegen und Schweden verbreitete Form von Oraltabak oder Mundtabak, die in Skandinavien als rauchfreie Alternative zu Zigaretten beliebt ist. Mit Priem oder Kautabak ist Snus nur bedingt zu vergleichen, da Snus nicht gekaut wird, sondern man ihn lediglich unter die Oberlippe legt.

Snus wird lose oder in Beuteln angeboten. Dennoch ist streng genommen nicht jeder Nikotinbeutel als Snus zu bezeichnen. Echter Snus aus Schweden oder Norwegen darf EU-weit nur in Schweden verkauft werden. In einigen Ländern allerdings, dazu gehört auch Deutschland, ist der Erwerb im Ausland und Genuss für Volljährige trotzdem legal. Trotz der strengen und eindeutigen Definition von Snus werden auch tabakfreie Nikotinbeutel, sogenannte Nicotine Pouches, die in Deutschland und vielen anderen Ländern vertrieben werden dürfen, oft umgangssprachlich als Snus bezeichnet.

Wie leicht lässt sich Snus im Vergleich zu anderen rauchfreien Tabaksorten konsumieren?

Snus lässt sich leichter konsumieren als beispielsweise Kautabak, da Snus nicht gekaut werden muss, sondern einfach unter die Oberlippe gelegt wird, wo der Snus-Tabak seine Wirkung entfaltet. Manche Menschen finden den Snus-Konsum auch angenehmer als den von Schnupftabak, da nicht jeder gerne Substanzen durch die Nase einzieht. Dennoch geht der Gebrauch von Schnupftabak schneller und erfordert nicht, den Tabak hinterher zu entsorgen. Dieses Problem hat man ebenfalls nicht mit Dissolvable Tobacco, einem amerikanischen Tabakprodukt, das sich im Mund auflöst.

Im Allgemeinen ist die Bequemlichkeit des Konsums einer der Vorteile von rauchfreien Tabaksorten. Ihre Anhänger schätzen es, dass man für den Tabakgenuss keine Zigaretten oder andere sichtbare Accessoires benötigt. Außerdem stört kein Qualm oder Dampf unbeteiligte Menschen.

Wie schmeckt Snus im Vergleich zu anderen rauchfreien Tabakprodukten?

Snus hat traditionell einen erdigen, leicht salzigen Tabak-Geschmack. Heute werden dem Snus-Tabak allerdings immer öfter Aromen wie Minze, Bergamotte, Lakritze, Beeren oder Zitrusfrüchte beigemischt. Kautabak hingegen schmeckt meistens intensiver nach Tabak. Auch bei Kautabak ist es üblich, zusätzliche Aromen beizumischen. Hier dominieren allerdings die Menthol-Geschmacksrichtungen. Eine größere Vielfalt findet man bei Snus oder Snus-Alternativen wie Nicotine Pouches.

Wie viel Nikotin enthält Snus im Vergleich zu anderen rauchfreien Tabaksorten?

Die Nikotinmenge rauchfreier Tabakprodukte wie Snus hängt stark von der Marke und dem Hersteller ab. Wie bei Zigaretten auch gibt es Snus, Kautabak und Schnupftabak in verschiedenen Nikotinstärken. Tendenziell lässt sich aber sagen, dass Kautabak oder Priem einen höheren Nikotingehalt hat als Snus. In der Regel enthält Schnupftabak etwa 7 bis 12 Milligramm Nikotin pro Gramm, während der Nikotingehalt in Snus normalerweise zwischen 4 und 20 Milligramm pro Gramm liegen kann, wobei viele Snus-Sorten im Bereich von 8 bis 12 Milligramm pro Gramm liegen.

Welche Nebenwirkungen haben Snus und traditionelle rauchfreie Tabakarten gemeinsam?

Snus und traditionelle rauchfreie Tabakarten sind in der Regel gesünder als Zigaretten, da bei ihrer Verwendung nicht die Giftstoffe in der Lunge aufgenommen werden, die beim Verbrennen von Tabak entstehen. Ihr Konsum ist aber nicht gänzlich frei von Risiken. Diese Nebenwirkungen sind sowohl bei Snus wie bei anderen rauchfreien Tabakarten möglich.

  • Nikotinsucht: Tabak enthält immer Nikotin. Nikotin ist ein Giftstoff, der körperlich und seelisch stark abhängig macht.
  • Mundkrebs: Die Platzierung von Kautabak oder Snus im Mund und der Kontakt zu den Mundschleimhäuten erhöht die Gefahr, an Mundkrebs zu erkranken.
  • Herzprobleme: Nikotin kann den Blutdruck und das Risiko von Herzkrankheiten erhöhen.
  • Zahnprobleme: Der Kontakt von Tabak mit Zähnen und Zahnfleisch kann zu Zahnverfärbungen, Zahnfleischerkrankungen und Karies führen.
  • Andere Gesundheitsrisiken: Snus und andere Tabakprodukte können auch zu Magenprobleme, Übelkeit und Schlafstörungen führen.

Welche traditionellen rauchfreien Tabakprodukte gibt es?

Traditionelle rauchfreie Tabakprodukte sind Oraltabake und Schnupftabake. Oraltabake werden über den Mund konsumiert, während Schnupftabake über die Nase eingezogen werden. Beim Oraltabak unterscheidet man neben Snus unter anderem Kautabak, Dipping Tobacco und Naswar. Kautabak, auch Chew oder Priem genannt, wird gekaut, um seine Wirkung zu entfalten. Während Snus lose oder in portionierten Säckchen verkauft wird, so ist Kautabak in Riegeln, verformten Seilen oder in Form von Tabakblättern erhältlich. Der amerikanische Tobacco Dip wird meistens unter der Unterlippe platziert, während der asiatische Naswar in der Wange oder unter der Oberlippe getragen wird, wie Snus-Tabak. Bei Naswar handelt es sich um eine Mischung aus Tabakblättern, Asche, Löschkalk und Aromastoffen. In den USA gibt es seit einigen Jahren auch sogenannte Dissolvables, die aus löslichem Tabak bestehen. Sie haben den Vorteil, das der Tabak nach dem Genuss nicht entsorgt werden muss. Schnupftabak gibt es in feuchten und trockenen Varianten, wobei der feuchte Schnupftabak auch eher oral als nasal konsumiert wird.

1. Loose-leaf Kautabak

Loose-leaf beschreibt die losen Blätter des Kautabaks. Damit ist also Kautabak gemeint, der noch nicht in eine Form wie Plug, Twist oder Pastillen gepresst wurde. Loose-leaf-Kautabak ist besonders in den USA beliebt. Dort hat der Konsum von Chew vor allem unter Baseball-Spielern eine lange Tradition.

2. Plug- und Twist-Kautabak

Plug bezeichnet Kautabak in Riegelform. Damit der Kautabak diese annimmt, werden lose Tabakblätter (loose-leaf) zusammengepresst. Neben Loose-leaf ist Plug die gebräuchlichste Form von Kautabak in den USA. Twist hingegen bezeichnet Kautabak, dessen Blätter zu langen Seilen gesponnen wurden. Diese Kautabak-Seile lassen sich ihrerseits wieder verformen. Oft findet man Twist-Kautabak in Bretzel- oder Schnecken-Form.

3. Moist Snuff (feuchter Schnupftabak)

Moist Snuff ist eine Form von Schnupftabak, die eine feuchte oder saftige Konsistenz aufweist. Obwohl Moist Snuff in die Schnupftabak-Kategorie fällt, wird er meistens ähnlich wie Snus oder Kautabak oral konsumiert. Er wird auch häufiger aromatisiert als Dry Snuff.

4. Dry Snuff (trockener Schnupftabak)

Dry Snuff ist eine trockenere Form von Schnupftabak, der in feinem Pulver oder in Form von Pasten vorliegen kann. Im Gegensatz zu Moist Snuff wird Dry Snuff tatsächlich durch die Nase geschnupft. Dry Snuff hat in der Regel ein klassisches Tabakaroma.

5. Dissolvables

Dissolvables oder Dissolvable Tobacco, also löslicher Tabak, sind ein rauchfreies Tabakprodukt, das in den USA seit den frühen 2000er Jahren auf dem Markt ist. Es besteht meist aus Pastillen aus Tabak und Zusatzstoffen mit verschiedenen Nikotinstärken. Die Pastillen lösen sich im Mund komplett auf. Im Gegensatz zu anderen oralen Tabakprodukten muss also kein Tabak hinterher entsorgt werden. Dadurch ist Dissolvable Tobacco eine diskrete Alternative zu Kautabak, Snus oder Snuff.

6. Dipping Tobacco

Dipping Tobacco, auch einfach Dip genannt, gibt es in den USA seit dem 18. Jahrhundert als eine Alternative zum Snuff oder Schnupftabak. Dipping Tobacco ist ein getrockneter Tabak, der unter der Ober- oder Unterlippe platziert wird, ähnlich wie der Snus, der später in Schweden entwickelt wurde. Snus ist allerdings in der Regel feuchter als Dip. Dipping Tobacco schmeckt typischerweise nach reinem Tabak. Der Konsum erfordert stärkere Speichelproduktion als der anderer rauchfreier Tabaksorten, weshalb Dip-Nutzer öfter ausspucken müssen.

7. Naswar

Naswar ist eine Art von Oraltabak, die vor allem in Süd- und Zentralasien verbreitet ist. Bei Naswar, auch Nasvay oder nur Nas genannt, handelt es sich um eine pulverisierte und angefeuchtete Mischung aus Tabakblättern, Asche, Löschkalk und Aromastoffen. Zum Konsum werden kleine Mengen Naswar für einen längeren Zeitraum in der Wange oder unter der Oberlippe getragen, ähnlich wie beim Snus-Gebrauch. In einigen Regionen wird er auch gekaut.

Welche Vorteile hat Snus gegenüber traditionellen rauchfreien Tabakprodukten?

Snus hat gegenüber traditionellen rauchfreien Tabakprodukten einige Vorteile.

  • Diskret in der Anwendung: Snus wird in der Oberlippe getragen und nicht auffällig gekaut wie Kautabak oder geschnupft wie Schnupftabak. So kann man Tabak genießen, ohne dass es für das Umfeld offensichtlich ist.
  • Moderater Nikotin-Gehalt: Es gibt Snus in verschiedenen Nikotinstärken. Meistens liegt der Nikotingehalt von Snus unter dem von Kautabak.
  • Verschiedene Aromen: Heute gibt es Snus in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Kautabak oder Schnupftabak haben in der Regel weniger Aromen zu bieten.
  • Leichte Entsorgung: Snus kommt meist in kleinen Beuteln her, die leichter und diskreter entsorgt werden können als Kautabakreste.

Welche Nachteile hat Snus gegenüber traditionellen rauchfreien Tabakprodukten?

Snus hat einige Eigenschaften, die gegenüber traditionellen Tabakprodukten als Nachteile empfunden werden können.

  • Passiver Genuss: Viele Menschen mögen Kautabak, weil sie das Kauen mögen. Die Befriedigung dieser Gewohnheit fällt beim Snusen weg.
  • Moderater Nikotin-Gehalt: Kautabak ist in der Regel stärker als Snus. Wer eine hohe Dosis an Nikotin benötigt, ist also mit Priem besser beraten.
  • Risiken für die Mundgesundheit: Im Gegensatz zu Schnupftabak, der durch die Nase eingezogen wird, kann Snus-Konsum zu Schädigungen von Zähnen, Zahnfleisch und anderen Bereichen des Mundes führen.
  • Muss entsorgt werden: Im Gegensatz zu Schnupftabak oder Dissolvables muss der Snus nach dem Genuss entsorgt werden.

Warum gibt es Snus und rauchfeien Tabak?

Rauchfreier Tabakgenuss wie Snus-Konsum hat viele Vorteile gegenüber dem Zigarettenrauchen. Er ist beispielsweise weniger gesundheitsschädlich und weniger störend. Rauchfreie Tabakprodukte werden besonders von Tabakliebhabern geschätzt, die von der herkömmlichen Zigarette umsteigen wollen, ein größeres Angebot an Geschmacksrichtungen wünschen oder einfach diskreter genießen wollen.

Da das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung immer stärker zunimmt, nimmt auch die Nachfrage nach rauchfreien Tabakprodukten zu. Gerade junge Leute wollen heute gesünder leben und beim Nikotin- und Tabakkonsum mehr als nur Tabak schmecken. Deshalb kommen rauchfreie Tabakprodukte wie Snus oder Snus-Alternativen in immer mehr Geschmacksrichtungen auf den Markt.

Wie können die Nebenwirkungen von Snus und traditionellen rauchfreien Tabakprodukten reduziert werden?

Es gibt einige Methoden, die Nebenwirkungen von Snus und traditionellen rauchfreien Tabakprodukten zu reduzieren.

  • Aufhören oder reduzieren: Der effektivste Weg, die gesundheitlichen Risiken von Snus und anderen rauchfreien Tabakprodukten zu minimieren, besteht darin, ihren Gebrauch zu beenden oder stark einzuschränken.
  • Umstieg auf Produkte mit geringerem Risiko: Einige Hersteller bieten rauchfreie Tabakprodukte an, die weniger Giftstoffe enthalten, wie zum Beispiel Snus mit geringerem Nitrosamingehalt.
  • Richtige Platzierung: Den Snus oder andere Oraltabake an weniger empfindlichen Stellen im Mund platzieren.
  • Regelmäßige medizinische Untersuchungen: Ärzte können helfen, den Tabakkonsum einzuschränken oder zu beenden.

Ist Snus gesünder als andere rauchfreie Tabakprodukte?

Ja, Snus wird als weniger gesundheitsschädlich als andere rauchfreie Tabakprodukte angesehen. So enthält Snus beispielsweise weniger Schadstoffe als Kautabak. Das liegt daran, dass Kautabak traditionell aus Blättern geschnitten und verarbeitet wird, während Snus gemahlen und fein geschnitten wird. Dadurch setzt Kautabak größere Nikotinmengen frei und enthält mitunter auch mehr schädliche Substanzen wie Nitrosamine. Auch die intensivere Tabakexposition im Mund durch das Kauen trägt zu einer höheren Schädlichkeitsrate von Kautabak bei.

Auch im Vergleich zu Schnupftabak wird Snus als die weniger gesundheitsschädliche Variante angesehen. Das liegt zum einen an der feuchten Konsistenz des Snus, die weniger reizt als das trockene Pulver des Schnupftabaks. Wie Kautabak kann auch Schnupftabak mehr Schadstoffe wie Nitrosamine enthalten als Snus. Außerdem fällt beim Snus das Risiko auf Nasenirritationen weg, da er nicht über die Nase eingezogen wird.

Gibt es Snus-Produkte mit niedrigem Nikotingehalt?

Ja, es gibt Snus-Produkte mit niedrigem Nikotingehalt. Wie bei anderen Produkten auch, haben verschiedene Snus-Marken und Snus-Sorten einen unterschiedlichen Nikotingehalt. Außerdem gibt es Snus-Ersatzprodukte wie Nicotine Pouches, die ebenfalls in verschiedenen Nikotinstärken angeboten werden. Diese Snus-Alternativen können auch in Deutschland online bestellt werden.

Können Snus und andere rauchfreie Tabakprodukte Krebs verursachen?

Ja, Snus und andere rauchfreie Tabakprodukte können Krebs verursachen, wenngleich das Risiko nicht so groß ist wie beim Rauchen von Zigaretten. Oraltabake wie Snus werden oft in der Mundhöhle platziert, wo die schädlichen Chemikalien im Tabak Zellen in der Mundschleimhaut schädigen und zu Mundkrebs führen können. Der Konsum von Snus und Kautabak kann außerdem das Risiko für Zungenkrebs erhöhen, da die schädlichen Substanzen direkt mit der Zunge in Kontakt kommen. Darüber hinaus kann rauchloser Tabak das Zahnfleisch reizen und das Risiko für Zahnfleischkrebs erhöhen. Der regelmäßige Gebrauch von Snus wird auch mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen der Speicheldrüsen, einschließlich der Bauchspeicheldrüse, in Verbindung gebracht.