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Mc.Chrystal's: Gastbeitrag aus Italien

Auf einer wirklich tollen und informativen italienischen Website mit dem Namen GustoTabacco, die sich rund um die Welt des Tabaks dreht, haben wir einen Beitrag zu Mc.Chrystal’s gefunden. Da trifft es sich besonders gut, dass unsere „Englische Woche“ ganz unter dem Motto Mc.Chrystal’s läuft! Den italienischen Artikel wollen wir dir selbstverständlich nicht vorenthalten und haben deshalb unser Bestes gegeben, den Beitrag für dich zu übersetzen. Den Originaltext von Maurizio Capuano in italienischer Sprache findest du hier.

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Schnupftabak gemäß McChrystals – oder der Eleganz!

Ich führe meine Beitragsserie über Schnupftabak-Hersteller fort und muss sagen: Es macht mir Spaß!

Nachdem ich Pöschl und Bernard kennengelernt habe, ist es nun Zeit für McChrystals: Ein relativ unbekanntes Hause in unserem Metier, dessen Produkte aber sicherlich sehr auffällig und charakteristisch sind. Fast alle sind mentholhaltig, oder zumindest auf die englische Art und Weise elegant aromatisiert.

Die Erreichbarkeit dieser Firma hat eine besondere Erwähnung verdient: Alsbald ich sie kontaktiert hatte, haben sie sich in jeder Weise bemüht, meine Wünsche zu erfüllen, und – obwohl einige Informationen sehr geheim sind – habe ich schlussendlich Antworten auf alle meine Fragen erhalten.

Wie viele von euch vielleicht wissen, ist die McChrystals (Leic) Ltd ein in Großbritannien gut etabliertes Unternehmen, und nicht nur das: Erst vor relativ kurzer Zeit – im Vergleich zu anderen Herstellern – gegründet, nämlich im Jahr 1926, ist es ihnen gelungen, einen wichtigen Platz unter den Anhängern gesichert zu haben. Begonnen hat alles mit dem Unternehmensgründer Denis McChrystal, als er von Irland nach Leicester zog: Angekommen in England, fand er eine Beschäftigung bei einem Tabak Großhandel. In dieser Branche beschäftigt, konnte er schnell feststellen, dass das Produktionsvolumen und der Vertrieb sehr hoch waren. Mit einem gewissen Unternehmergeist hat er einen Versuch gestartet, selbst Tabak zu mischen und seinen eigenen Schnupftabak zu produzieren. Um seine eigene Rezeptur zu kreieren, holte er sich einen Forschungschemiker der Universität Leicester zu Seite: und komischerweise war die Vertrauens- und Testperson, den Geschmack betreffend, keine andere als … seine Großmutter! Die rüstige alte Dame, eine große Konsumentin und Bewunderin von Schnupftabak, gab ihre Zustimmung zu dem Produkt und so hörte Denis auf zu zögern und begann das Geschäft. Im Jahr 1945 trat auch Denis Sohn in das Familienunternehmen ein und lieferte den Tabak von Haus zu Haus, während er mit dem Fahrrad umherfuhr. Im Jahr 1978 war es an der Zeit für Ian Denis McChrystal, sich zu engagieren: Die Fabrik war mittlerweile voll mechanisiert und die Produkte wurden auf der ganzen Welt verteilt.

Die Blätter des McChrystal’ Rohtabaks sind aus vielen verschiedenen Ländern importiert und werden fein gehackt, bevor sie aromatisiert werden: Es ist immer noch Ian selbst, der die Inhaltsstoffe für die Herstellung bereitstellt. In einem Zimmer, das strikt mit dem Schlüssel geschlossen ist, mischt Ian die Komponenten von Hand, indem er Fläschchen, Bunsen Schnäbel, Stößel und Mörser nutzt, um die unvermeidlichen Abweichungen durch die Ernte und die verschiedenen verfügbaren Tabake Jahr für Jahr auszugleichen: Ist die Mischung einmal ausgeglichen, erfolgt die Produktion in großem Umfang mit Hilfe von modernen Maschinen, die in etwa zwei Stunden das fertige Produkt liefern.
An diesem Punkt geht die Arbeit im Verpackungsbereich weiter, wo andere Maschinen die Einzelpackungen befüllen und etikettieren. Schließlich werden diese von den Arbeitnehmern in Kisten für den Versand gepackt. Während der erste „von Großmutter für gut erklärte“ Tabak immer noch der Top-Seller des McChrystals Portfolios ist (der Original & Genuine McChrystals Snuff, dessen Rezept nach wie vor geheim ist), wurden im Laufe der Jahre viele neue Produkte eingeführt: Englisch Menthol, Highland Ice, Gewürznelke, Anisette, Aprikose, Mild Lemon, Himbeere, Supermint, Violet, Hopfen, Zimt und eine Mischung speziell für Raucher, der Smokers‘ Blend, genannt S’NUFF. Die neueste Entwicklung war der Whiskey Schnupftabak, in Anlehnung an die irische Tradition und in Erinnerung an die Heimat des Gründers, bevor der McChrystals Chocolate auf dem Markt erschien.

Das erste Charakteristikum, das bei diesen Snuffs ins Auge sticht, ist sein sehr feiner Mahlgrad. Dies ist meiner Meinung nach ein Vorteil, aber nur, wenn man daran gewöhnt ist: Die erste Prise kann für Leute (wie mich), die gröbere Tabake gewöhnt sind, sehr überraschend sein. Sobald man sich aber daran gewöhnt hat, den Tabak vorsichtig aufzuschnupfen, ist er sehr angenehm und gut zu genießen…

Überraschenderweise sind die Aromastoffe der Tabake, auch wenn sie manchmal sehr stark und charakteristisch erscheinen, doch bemerkenswert elegant und fein: Wir sind weit entfernt von Überaromatisierungen, wie wir von anderen Herstellern kennen. In bester englischer Tradition, wie auch bei einigen Kendaliani Pfeifentabaken, bieten die ausgefallenen Aromen wie Zimt und Whisky, die auf den ersten Blick etwas seltsam erscheinen mögen, am Ende eine raffinierte Überraschung. Der Mentholgehalt ist optimal und harmonisch und nicht hoch dosiert wie bei einigen anderen bekannten Snuffs. Neben dem großen Original & Genuine, den ich sehr für seine vielschichtige Einfachheit schätze, empfehle ich unbedingt den S’NUFF: Leider bin ich nicht in der Lage, das Aroma zu beschreiben, aber ich kann garantieren, dass er den Rauchern Spaß machen wird! Denn trotz ihrer Eleganz haben die McChrystal’ Snuffs eine erhebliche Ladung Nikotin. Das lässt bei mir die Vermutung aufkommen, dass die Tabakbasis einen gewissen Anteil von Virginia hat. Aber – wohlgemerkt – das ist nur eine Hypothese.

Mein Gesamteindruck, den ich durch die Erzählungen des Unternehmens erhalten habe, zeugt von einer Realität, in der Kommunikation von großer Wichtigkeit ist, wie auf ihrer empfehlenswerten Website www.mcchrystals.co.uk zu sehen ist. Trotz allem ist das Unternehmen sehr Traditionsverbunden und keineswegs Kompromissbereit, wenn es um die Qualität ihrer Produkte geht.

Ich danke Sue McChrystals, Company Director des Unternehmens, die sich in jeglicher Weise bemühte, meine Neugier zu stillen.

Leicester ist ein Muss für mich, sobald ich den Kanal wieder überqueren werde.

(geschrieben von: maurizio capuano)

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